Revolución und Narcos: nationale Mythen, Parodie und Satire in Jorge Ibargüengoitias Los relámpagos de agosto und Juan Pablo Villalobos’ Fiesta en la madriguera

Lale Suzan Özren|2023

Universität Hamburg




Zusammenfassung

Die mexikanische Revolution und ihre wirkmächtigen Mythen wie der zum Nationalhelden stilisierte Francisco „Pancho“ Villa sowie die mythisierten Darstellungen des omnipotenten und gefährlichen Drogenbosses, des Narco, sind Identifikationsfiguren für Teile der mexikanischen Bevölkerung und prägen deren Selbstbild. Beide nationale Mythen teilen die Elemente der Rebellion gegen institutionelle Macht sowie die Legitimation von Gewalt und werden in dieser Arbeit als Facetten eines einzigen Mythos verstanden. Basierend auf der These, dass Parodie eine „Antwort auf die Macht“ sei, stellt diese Arbeit die disruptiven Aspekte von Parodie und Satire heraus. Parallel zum parodistischen Bruch mit literarischen Gattungskonventionen stellen die Romane „Los relámpagos de agosto“ von Jorge Ibargüengoitia (1964) und „Fiesta en la madriguera“ von Juan Pablo Villalobos (2010) jeweils die Mythen Revolución und Narcos in der extrafiktionalen Welt satirisch in Frage. Die subversive und respektlose Haltung von Parodie und Satire wird als disruptive Kraft im Sinne einer Ermächtigung verstanden — ebenso wie der den Mythen innewohnende Aspekt der Ermächtigung durch den Normbruch: die Befreiung von Strukturen und Alterhergebrachtem.

Schlagworte

Literatur, Literatur und Gesellschaft, Revolution, Revolución, Narco, Mythos, Mexiko, mexicanidad, Parodie, Satire, Jorge Ibargüengoitia, Juan Pablo Villalobos


Zitiervorschlag

Özren, Lale Suzan. Revolución und Narcos: nationale Mythen, Parodie und Satire in Jorge Ibargüengoitias Los relámpagos de agosto und Juan Pablo Villalobos’ Fiesta en la madriguera. Universität Hamburg, 2023.

Identifikatoren

https://doi.org/10.36197/OPEND.2023.001

doi: https://doi.org/10.36197/OPEND.2023.001