Wechseln, nicht abbrechen!

Bist du mit der Betreuung deiner Promotion unzufrieden? Hier findest du drei Argumente für einen Betreuungswechsel.
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Zwischen 14 und 19 Prozent der Promovierenden sind überhaupt nicht zufrieden oder sehr unzufrieden mit der Betreuung der Promotion, sagt der Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2017. Egal ob die Unzufriedenheit inhaltliche, methodische, organisatorische oder persönliche Gründe hat, ein Betreuungswechsel ist allemal besser als ein Abbruch der Promotion. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass ein Wechsel sogar Vorteile mit sich bringt.

1. Aus der Krise wird eine Chance

Mit dem Wechsel machst du aus einer Krise eine Chance. Die Entscheidung für den Wechsel beendet das Gefühl des Ärgers und der Hilflosigkeit. Man wird aktiv und handelt selbstbestimmt, um sich aus einer negativ gewordenen Situation zu lösen. Meine Vorstellungen, Wünsche und Erwartungen standen wieder im Fokus und ich konzentrierte mich auf das eigentliche Ziel: die Promotion. Im Übrigen ist davon auszugehen, dass auch das Umfeld die Situation als anstrengend wahrnimmt und dass der Wechsel somit auch den betreuenden Lehrstuhl entlastet.

2. Du positionierst dich neu

Das Exposé muss auf den aktuellen Stand gebracht werden. Ich hatte das Gefühl, mich dabei gedanklich, inhaltlich und methodisch neu positionieren zu können, weil ich nicht mehr an die Vorgaben und Denkweisen des alten Lehrstuhls gebunden war. Zudem gewann ich Klarheit darüber, was ich von einer guten Betreuung erwarte. Es lohnt sich, Zeit zu investieren und darüber nachzudenken, wie du das neue Betreuungsverhältnis gestalten willst.

3. Netzwerken!

Bei der Suche nach einer neuen Betreuungsperson aktivierst du dein Netzwerk und erweiterst es. Ich präsentierte zahlreichen Professoren aus dem In- und Ausland mein Vorhaben. Dadurch fand ich nicht nur zwei Betreuer, sondern bekam – mit den zahlreichen Absagen – sehr viel fruchtbares Feedback von Experten aus dem Fachbereich.

Mein Fazit: Ein Betreuungswechsel sollte kein Tabu sein und kann in einer schwierigen Situation durchaus Vorteile für alle Beteiligten haben. Sicherlich sollte bei Unzufriedenheit zunächst ein klärendes Gespräch gesucht werden. Wenn dieser Weg keine Besserung bringt, ist es wichtig, sich bewusst zu machen, was man von guter Betreuung erwartet. Dabei können beispielsweise die Broschüren des Qualitätszirkels Promotion helfen. Diese bietet zwei Fragebögen, mit deren Hilfe du gemeinsam mit potentiellen Betreuern herausfinden kannst, ob sich die Vorstellungen und Erwartungen decken.