Strukturiertes Promotionsprogramm

Ein Rahmen für die Promovierendenbetreuung.

In Deutschland gibt es seit einigen Jahren Ansätze, der Promotionsphase einen klareren Rahmen zu geben – weg vom Prinzip „Geselle und Meister“, hin zum „Schüler in einem Klassenverbund“. Bislang fungieren Graduiertenschulen als Ergänzung des klassischen Betreuungsmodells, nicht als Alternative dazu. Das Spektrum reicht von großen, fachübergreifenden Zentren, die sich eher um das Administrative als das Inhaltliche kümmern, bis hin zu kleinen Kollegs von Doktoranden und Betreuern, die zu überlappenden Forschungsthemen arbeiten.

Strukturierte Promotionsprogramme böten „ein aktives und intensives Forschungsumfeld“, findet Dr. Kathrin Ruhl vom Kompetenzzentrum für Studium und Beruf an der Uni Koblenz-Landau. Schließlich würden mehrere Betreuer einbezogen, Gäste eingeladen, und – je nach Etat der Einrichtung – stehe den Promovierenden Geld für Publikationen, Tagungen oder Hiwis zur Verfügung.

Ruhl sieht zwei wesentliche Nachteile strukturierter Programme: Die von Graduiertenschulen und Graduiertenkollegs vergebenen Stipendien enthielten keine Kranken- und Rentenversicherung. Und die Promovierenden sammelten keine Erfahrung in der universitären Lehre und Gremienarbeit.