Industriepromotion: Als Promovierende*r in der freien Wirtschaft

Wenn Wirtschaft und Wissenschaft zusammenarbeiten.

„Industriepromotion“ – ein Konzept, über das kontrovers diskutiert wird. Die Befürchtung auf Wissenschaftsseite ist, dass die Industrie in die Forschungsfreiheit eingreifen könnte. Viele der großen Wissenschaftsorganisationen haben sich in jüngster Zeit dazu geäußert und versucht, Regeln für eine Promotionsform zu etablieren, bei der sich auf Betreuerebene zwei Partner gegenüberstehen, die unterschiedliche Ziele haben: ein an wissenschaftlichen Erkenntnissen interessierter Universitäts-Professor und ein an wirtschaftlicher Verwertbarkeit interessierter Betreuer auf Unternehmensseite.

Diese Promotionsform könne „den Zugang zu sehr guten industriellen Forschungsinfrastrukturen bieten, die Bearbeitung von interessanten anwendungsorientierten Forschungsfragen ermöglichen und den Einstieg in einen Beruf außerhalb des Wissenschaftssystems erleichtern“, sagt Mathias Winde, Programmleiter Hochschulpolitik und -organisation beim Stifterverband.

Winde weist aber auch auf den hohen Regulierungs- und Abstimmungsbedarf hin. Wichtig sei es, die Rollen aller Involvierten frühzeitig zu klären und über Themen wie Abwesenheitsphasen, geistiges Eigentum oder den Zugang zu Infrastrukturen zu sprechen.